2. April 2023

Generalversamm­lung von JagdZürich

Neuer Präsident und neue Resortchefs im Verbandsvorstand.

Am Samstag, dem 25. März 2023, eröffnete die Jagdhornbläser-Gruppe Stadtforen Eglisau unter der Leitung von Max Altenburger im Rössli in Illnau die 10. Generalversammlung von JagdZürich. Präsident Christian Jaques begrüsste 135 Mitglieder und zahlreiche Gäste, wie Nationalrat und Präsident des Zürcher Bauernverbandes Martin Haab, Altregierungsrat Markus Kägi, Jörg Kündig vom Gemeindepräsidentenverband des Kantons Zürich, Thomas Hüssy von JagdSchweiz oder den Co-Leiter Fischerei- und Jagdverwaltung Zürich Reto Muggler.

Sichtlich erfreut äusserte sich Christian Jaques über die Tatsache, dass die einschränkende Corona-Zeit überstanden ist und die gewohnten jagdlichen Zusammenkünfte wieder möglich sind. Die Pandemie führte durch intensive Freizeitnutzung des öffentlichen Raumes zu einer Zunahme der Störungen in Wald und Feld. Christian Jaques betonte deshalb die Notwendigkeit vermehrter Absprachen und einer engen Zusammenarbeit zwischen Forst und Jagd zur Verbesserung der Lebensbedingungen uneres Wildes.

Christian Jaques führte zügig durch die Geschäfte der Generalversammlung. Zunächt gedachten die Anwesenden stehend und mit musikalischer Begleitung durch die Jagdhornbläser den verstorbenen Mitgliedern. Die weiteren Punkte der Tagesordnung wie Abnahme des Protokolls, Jahresbericht des Präsidenten, Genehmigung der Jahresrechnung, Jahresprogramm, Mitgliederbeitrag und Budget für das Jahr 2023 wurden einstimmig genehmigt.

Etwas mehr Zeit nahm die Wahl eines neuen Präsidenten in Anspruch.

Nach 12 Jahren intensiver Arbeit für JagdZürich als Präsident, tritt Christian Jaques zurück. Der grösste Erfolg unter seiner Führung war das hervorragende Abstimmungsergebnis pro Milizjagd und die damit verbundene Niederlage der «Jagdabschaffungs-Initiative» im Jahre 2018. Aber auch an der Zusammenführung des Jagdschutzvereins Winterthur mit JagdZürich, an der Erarbeitung des neuen Zürcher Jagdrechts und am Zustandekommen der neuen Schiessanlage Widstud hat er wesentlichen Anteil. Dies und noch mehr erwähnte Vorstandsmitglied Samuel Ramseyer in seiner Laudatio auf Christian Jaques.

Als Nachfolger von Christian Jaques stellte sich Reto Hufschmid, Pächter im Revier Hinwil, zur Verfügung. Reto Hufschmid ist 49 Jahre alt, verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Wolfhausen. Er ist diplomierter Baumeister und geschäftsführender Inhaber der Firma Hauspracht GmbH, die im Bereich Immobilien, Projektmanagement und Baudienstleistungen tätig ist. Einstimmig und mit Applaus wurde er als neuer Präsident gewählt. Er bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und kündigte an, JagdZürich zu neuen Höhepunkten zu führen.

Ausserdem wurden zur Stärkung des Verbandsvorstandes zwei weitere Vorstandsmitglieder gewählt: Markus Heri als Verantwortlicher für die Schiessausbildung und Emanuele Castelli als Resortchef Jagdhunde. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt.

Danach wurden sechs langjährige Jagdaufseher geehrt:

  • René Moor: 55 Dienstjahre
  • Kurt Erni: 40 Dienstjahre
  • Hans Stamm: 40 Dienstjahre
  • Walter Streuli: 40 Dienstjahre
  • Daniel Hausammann: 25 Dienstjahre
  • Stephan Wälti: 25 Dienstjahre

Im Anschluss an die Ehrungen überbrachten Nationalrat Martin Haab als Präsident des Zürcher Bauernverbandes, Jörg Kündig vom Gemeindepräsidentenverband des Kantons Zürich sowie Thomas Hüssy von JagdSchweiz ihre Grüsse und die Generalversammlung wurde geschlossen.

Laudatio von Samuel Ramseyer (rechts) für den abtretenden Präsidenten Christian Jaques, der anschliessend zum Ehren-Präsidenten gewählt wurde.

Der Ehren-Präsident (links) gratuliert dem neuen Präsidenten Reto Hufschmid.

Markus Heri, neuer Resortchef Schiessausbildung.

Emanuele Castelli, neuer Verantwortlicher Jagdhunde (am Mikrofon).

Nach der Generalversammlung referierte Manuel Bünzli, Sektionsleiter Recht und Dienste bei der Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich, zum Thema «Neues Zürcher Jagdgesetz – erste Erfahrungen im Vollzug».

Die wichtigsten Änderungen gegenüber dem alten Jagdrecht seien hier kurz erwähnt:

  • Ab der nächsten Revierverpachtung gibt es keine Maximalpächterzahl mehr, aber eine Pächterin oder ein Pächter tragen nur in einem Revier zur Minimalzahl bei.
  • Als ein Kriterium bei der Reviervergabe zählt neu ein ökologischer Leistungsnachweis.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Jagdgesellschaft und Gemeinde wird gestärkt, zum Beispiel müssen die Jagdgesellschaften die Gemeinden regelmässig über ihre Tätigkeiten informieren.
  • An Sonntagen ist die Einzeljagd bis zwei Stunden nach dem kalendarischen Sonnenaufgang am Morgen und ab zwei Stunden vor dem kalendarischen Sonnenuntergang am Abend gestattet.
  • Bewegungsjagden unterliegen keiner Beschränkung mehr bezüglich Anzahl der Teilnehmenden sowie Treiberinnen und Treiber.
  • Es sind mehr Jagdhunderassen zugelassen, auch Hunde grösser als 36 cm Risthöhe, aber es gelten neue Anforderungen für die Ausbildung der Jagdhunde.
  • Die Baujagd ist verboten und der Feldhase ist geschützt.
  • Neue Regelungen gelten für Zäune, hier besteht noch Handlungsbedarf.
  • Vom 1. April bis 31. Juli gilt neu eine allgemeine Leinenpflicht für Hunde im Wald und bis 50 m Abstand zum Waldrand.
  • Neu ist es untersagt, Wildtiere zu füttern. Davon ausgenommen ist das Füttern von Singvögeln, Wasservögeln und Eichhörnchen mit kleinen Futtermengen.
  • Der Vollzug obliegt den Polizeien und der jagdlichen Revieraufsicht. Letztere kann neu Ordungsbussen erteilen, zum Beispiel bei Zuwiderhandlung gegen die Leinenpflicht.

Die Jagdhornbläser-Gruppe Stadtforen Eglisau sorgte musikalisch für einen stimmungsvollen Abschluss der Veranstaltung und führte über zum anschliessenden Apero und Aser.

Text und Fotos: Jürg Bay

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