14. April 2024

Nordwestschweizer Jagdhundetag

Ein Bericht von Jagdlehrlingen des Ausbildungsreviers.

Am Sonntag, dem 14. April 2024, fand auf der Pferderennbahn Aarau (AG) der diesjährige Nordwestschweizer Jagdhundetag statt. Jagdlehrlinge des Ausbildungsreviers Winterthur Eschenberg waren vor Ort und berichten:

Das von JagdAargau, JagdBaselland und JagdZürich organisierte Event bot vor allem Jungjägerinnen und Jungjägern, aber auch erfahrenen Jagenden und Jagdhundeführenden sowie der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich einen gehaltvollen Überblick über die in der Schweiz geführten Jagdhunderassen zu verschaffen.

Nach der Begrüssung der Hundegespanne wurden diese vier jagdlichen Einsatzgebieten zugeteilt: Laufhunde und Bracken, Erd- oder Bauhunde (Terrier, Dackel) und Stöberer, Schweisshunde und Retriever/Apportierer, Vorstehhunde. Die eingeteilten Hunde wurden anschliessend in vier getrennte Bereiche (Ringe) der Rennbahn geführt. Die Besucherinnen und Besucher konnten die Ringe nacheinander aufsuchen, um jeweils Wissenswertes zum Wesen der entsprechenden Jagdhunderassen und zu deren Einsatzgebieten zu erfahren. Dabei wurden auch die Unterscheidungsmerkmale der Rassen genannt.

Nach einer kurzen Kaffeepause kamen die Highlights der Veranstaltung. Diese waren kommentierte Demonstrationen, in denen die Hunde, ihrem Zuchtzweck entsprechend, jagdliche Arbeiten ausführten! Angefangen mit dem Vorstehen der Vorstehhunde, gefolgt vom Apportieren des Niederwildes durch Retriever und Spaniel, bis zum Bergen von Fuchspräparaten aus der Röhre durch äusserst motivierte Terrier.

Nach dem Mittagessen legte sich eine Schweisshündin in die Riemen, um eine früh am morgen gelegte Fährte auszuarbeiten, und ein Vorstehhund zeigte mit dem Apport eines schwer zu bergenden Fuchspräparates eindrücklich, welch wertvolle Begleiter Hunde auf der Jagd sind.

Zu guter Letzt gab es noch ein motorisiertes Spektaktel: Von der Rennbahn-Tribüne aus konnte man den Erstkontakt von Hunden mit einem «Wildschwein» beobachten (siehe das Video am Ende des Artikels). Dazu drehte eine auf einem ferngesteuerten Fahrzeug angebrachte Wildschweinschwarte (Robosau) zufällige Runden auf dem Rennbahnrasen. Die Hunde gaben Laut und arbeiteten mit Respekt auf Abstand um das «Wildschwein» herum. Sie verfolgten das Fahrzeug, wenn das «Wildschwein» flüchtete, und wichen dem Fahrzeug aus, wenn das «Wildschwein» attackierte.

Mit dieser motorisierten Demonstration ging das eigentliche Programm bei hochsommerlichen 30 Grad Celsius gegen 15:00 Uhr mit dem Verweis auf die alte Jägerweisheit «Jagd ohne Hund ist Schund» zu Ende. Kalte Getränke standen jedoch weiterhin für die Anwesenden bereit und luden zum Verweilen auf der Rennbahn ein, so dass der Erkenntnisgewinn in Gesprächen mit Gleichgesinnten abgerundet werden konnte.

Am Ende des Tages gingen die Besucherinnen und Besucher mit vertieften Einblicken in das Jagdhundewesen oder neuen jagdlichen Bekanntschaften oder einem Jagdhundewunsch – oder aber gleich mit allem davon – nach Hause.

Die Informationen, die an einem solchen Jagdhundetag gewonnen werden können, sind für Jagdanwärterinnen und Jagdanwärter nicht nur im Hinblick auf die tägliche Jagdpraxis, sondern auch für die Vorbereitung der Jagdprüfung sehr wertvoll. Deshalb ein herzlicher Weidmannsdank an die Organisatorinnen und Organisatoren für den super vorbereiteten und durchgeführten, lehrreichen Tag!

Text: Niklas Häggmark
Fotos: Niklas Häggmark, Dominik Lippuner

Das ferngesteuerte Fahrzeug mit der Wildschweinschwarte (Robosau) und das Verhalten von Hunden mit Erstkontakt zu einem «Wildschwein» (mit Geläut von Hunden auf der Rennbahn-Tribüne) – Video: Niklas Häggmark

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