11. April 2022

Kurs Verhalten am Anschuss

Was bedacht werden muss, um Nachsuchengespannen die Arbeit zu erleichtern.

Am Samstag, dem 9. April 2022, fand im Ausbildungsrevier Winterthur Eschenberg der JagdZürich-Kurs «Verhalten am Anschuss» statt. Als Referenten standen Uwe Steckroth, Schweisshundeführer der Schweisshunde Station Alb · Schurwald DE, und Nadja Gruner, Schweisshundeführerin CH, zur Verfügung.

Der Referent und die Referentin sind auf ihrem Spezialgebiet Nachsuchen sehr beschlagen, so dass sowohl im Theorieteil am Vormittag im Restaurant Freieck, Winterthur Seen, als auch im Praxisteil am Nachmittag im Hinterwald des Ausbildungsreviers viele wertvolle Informationen vermittelt wurden. Wer schon immer genauer wissen wollte, was vor und nach der Schussabgabe auf Wildtiere zu beachten ist, um Hundeführenden Nachsuchen zu erleichtern – hier konnte man es erfahren.

Im kurzweiligen Theorieteil kamen zunächst die rechtlichen Grundlagen der Nachsuche zur Sprache. Anschliessend wurden die Vor- und Nachteile bleihaltiger und bleifreier Munition erläutet. Weiter wurde gezeigt, in welchen Situationen auf eine Schussabgabe zu verzichten ist und wie Fehlschüsse vermeidbar sind. Danach wurde besprochen, warum es vorteilhaft ist, bei der Anschusskontrolle einen auf der Schweissfährte erfahrenen Hund einzusetzten, am besten einen ausschliesslich auf Schweiss abgeführten Spezialisten. Eine Erläuterung der Pirschzeichen und die Diskussion zahlreicher selbst erlebter Fallbeispiele aus der Praxis rundeten die Ausführungen ab.

Für den gehaltvollen Praxisteil wurden mit Reh- und Wildschwein-Material sechs Anschüsse präpariert: Kammerschuss, Weidwundschuss, Wildbretschuss, Krellschuss, Laufschuss und Äserschuss. Die Kursteilnehmenden wurden in Gruppen auf die Anschüsse verteilt. Jede Gruppe fasste die Aufgabe, einen der Anschüsse zu interpretieren. Dabei war anhand der entdeckten Pirschzeichen zu klären, wo der Wildtierkörper von der Kugel getroffen wurde. Das jeweils aufgefundene organische Material wurde auf einem Din A4-Blatt gesammelt.

Anschliessend wurden die gefundenen organischen Reste und die Gruppenergebnisse mit allen Kursteilnehmenden am jeweiligen Anschuss eingehend diskutiert. Dabei wurden die von den Gruppen gezogenen Schlüsse von den Referenten bestätigt, berichtigt und ergänzt, wobei die Erläuterungen der beiden Fachleute bei vielen Anwesenden zu Aha-Erlebnissen geführt haben dürften. Danach wurde die Wirkung der verschiedenen Treffer an Wildtierkörpern gezeigt. Als Abschluss des gelungenen Kurses konnte anhand wasssergefüllter Eimer die Schusswirkung einer Kurzwaffe mit der einer Langwaffe eindrücklich verglichen werden. Nach dieser Demonstration war klar, dass bei der Nachsuche eine Langwaffe einer Kurzwaffe überlegen und damit vorzuziehen ist.

Text und Fotos: Winand Brinkmann

Das Kursgelände im Hinterwald des Ausbildungsreviers Winterthur Eschenberg.

Vergleich der Schusswirkung einer Kurzwaffe (links) mit der einer Langwaffe (rechts). Beschossen wurden wassergefüllte Eimer.

Bildergalerie

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